Vor wenigen Tagen der erste CPT-Kurs in Boma begonnen! Von Grégoire Ntobo liegt uns eine erste Notiz vor:
Seit dem 13.September ist unser erster Kurs in Boma (ganz im Westen des Congo am Meer gelegen) in Gang. Wir konnten starten in Gegenwart der Verantwortlichen von Staat, Politik, dem Gesundheitsminister und den Spitalbehörden. Wir arbeiten mit 10 Teilnehmenden, einem Kollegen, der Theologe und Mediziner ist, zwei Spitalseelsorgern, einem Schulseelsorger, einer Sozialarbeiterin und 5 Gemeindepfarrern.
Übersetzung Klaus Völlmin
Die Personen, welche die Träger des Projektes zu treffen wünschen, sind eingeladen, Kontakt aufzunehmen.
Wirklich eine Weiterbildung nicht wie andere! Welch freundliche Bewahrung durften wir in dieser Zeit August-September 2019 in Bunia erleben! Noch klingen uns die Schreie der Vorbeifahrenden und Vorbeigehenden in den Ohren: Mörder, Kidnapping, Brandstifter, Preiserhöhung, Ebola! – Über die Menschen um uns und unsere Kursgruppe brandeten immer neu heftige Gefühle, Schrecken und Aufregung bewegten uns. Für uns ist das ein deutlicher Appell, innig zu Gott zu flehen und um Hilfe in allen Belangen zu bitten. Der Präsident der Congolesischen Kirche bringt dies bei seiner Ansprache auf den Punkt: «die Christen lassen sich eher vom Weltgeschehen beeinflussen, als dass sie das Weltgeschehen beeinflussen..» Wir sind am Ende der Kurszeit tief berührt davon, dass wir abgesehen von Kleinigkeiten wunderbar bewahrt worden sind. Kursleiter Tsongo schreibt den Schlussbericht munter, obwohl er nicht bei guter Gesundheit ist!
Zur Kurszeit
Am Ende unseres Kursunternehmens am 7.September sind alle Beteiligten von grosser Genugtuung erfüllt, besonders auch die verschiedenen Kirchen- und Ortsbehörden und vorallem die Spitalleitung. Die Übergabe der Kursanerkennungen im Amphitheater der medizinischen Hochschule wurde zu einem tief bewegenden Moment.
Der Kurs – erfreulicherweise der erste in Bunia (in der Nähe des Lac Albert im Osten des Landes) - wurde von den beiden anerkannten Supervisoren Kasereka Tsongo und Samuel Aluta geleitet. Sie wurden ergänzt durch Adriko Irumu, in Ausbildung zum Kursleiter. Ursprünglich sollte Bylord Ilanga den Kurs leiten, Bylord fiel aber durch eine plötzlich notwendige Operation aus. Glücklicherweise konnte Tsongo die Leitungs- und glücklicherweise auch die Logistikaufgaben übernehmen. Mit ihnen waren elf Teilnehmende. Vorgesehen waren auch zwei Referate von weiteren Fachleuten. Da diese aber aus verschiedenen Gründen ausfielen. sprangen wir drei Leitende mit spannend erlebten Referaten («das Bad individueller Supervision», «gewaltfreies Kommunizieren» und «wie gelingt es uns ‘Erleichterer’ zu sein» ) ein.
Samuel Aluta
Tsongo Kasereka
Adriko Irumu
Die Teilnehmenden betonten wiederholt und intensiv den Wunsch, dass weitere Kurse in einer der vier umliegenden Provinzen (Ituri, Haut-Uele, Bas-Uele, und Tshopo) angeboten würden. Vorausdenkend beklagten sie auch die hohen Kosten, wenn einer der Ihren in absehbarer Zeit für eine Methodikausbildung nach Kinshasa gehen sollte. Bemerkungen wie diese haben deutlich gemacht, wie gross das Bedürfnis nach weiterer (praktischer) Ausbildung ist! Ja, unsere Freude war sehr gross, zu spüren, wie sehr die Teilnehmenden diese Chance der Weiterbildung geschätzt haben. Bei den vier teilnehmenden Frauen konnten wir feststellen, wie erfreulich hoch ihre Kompetenzen sind!
Abschied
Bei Kursschluss sind unsere Teilnehmenden und besonders auch die begleiteten Patienten tief bewegt. Patienten und Pflegende drücken auf berührende Weise ihre Anerkennung aus!
Eine Patientin: «Wenn Sie, liebe Seelsorger, jetzt weggehen, nehmen Sie uns jeden Schnauf!»
Ein Pfleger: « Ihr habt die Atmosphäre in unserem Spital tiefgreifend verändert! Eure regelmässige Präsenz erlebte ich als wäre Gott selber mitten in unserer Arbeit! Warum haben wir keine Equipe von Seelsorgern in unserem Spital?? Wie sehr würde uns das entlasten!
Eine Pflegerin: « In Bunia haben wir noch nie Seelsorger gesehen, die sich mit einer solchen Liebe der Kranken und Sterbenden annehmen!»
Zwei Kursteilnehmende: « Auch ich habe geweint, wie ich sah, dass die Kranken bei unserem Abschied in Tränen waren.»
Finanzen
Wie weiter oben erwähnt war dieser Kurs aussergewöhnlich, aber auch aussergewöhnlich gesegnet! Da es Schwierigkeiten mit der Geldüberweisung gab, musste der Kursanfang vom 26.Juli auf den 1.August verlegt und auf fünf Wochen gekürzt werden. Um im ganzen Programm aber nicht zu kurz zu kommen haben wir abends jeweils bis 21.30 h gearbeitet!
Folgerungen
Wir sind Gott herzlich dankbar! Persönliche, materielle und finanzielle Bedürfnisse konnten gedeckt werden und es reichte auch noch dazu, dass am Ende des Kurses wieder alle gut nach Hause kamen! Unser Dank geht an alle Geldspender und alle, die um das Gelingen dieses Kurses besorgt waren! Immerhin war unser Kurs in Bunia schon der dritte dieses Jahres!
Wir schliessen mit der Bitte um Euer Gebet: die Unsicherheit im Osten unseres Landes ist weiterhin gross und schmerzlich!! Ebola ist eine schreckliche Krankheit. Wir sind dankbar, wenn ihr an uns Samuel Aluta und Tsongo denkt, beide waren wir nach Kursende krank. Adriko musste seinen Heimweg nach Kisangani zu Fuss machen, weil die Strasse gänzlich unbenützbar ist (gut eine Woche Marsch!)
Adriko Irumu Samuel Aluta KaserekaTsongo
Leserinnen und Leser, die sich angesprochen fühlen und Kontakt aufnehmen möchten
Vorbemerkungen: Die langen Berichte der beiden Kursleiter Cyrille Ikomba und Kambere Bolingo habe ich aus Gründen der Lesbarkeit zusammengefasst und gekürzt. Dies soll dazu beitragen, dass Sie als Lesende rasch an die wichtigen Informationen herankommen. Übersetzung und Zusammenfassung von Klaus Völlmin.
Am 11.Juli landet das Flugzeug aus Kinshasa kommend mit den beiden Hauptleitern Cyrille Ikomba und Cyril Siassia in Goma. Goma ist die Hauptstadt der Provinz Nord Kivu im äussersten Osten des Landes an der Grenze zu Rwanda. Die beiden weiteren Leiter in Ausbildung Kambere Bolingo und Sophonie Kasiki sind bereits an Ort und Stelle.
Die Kursarbeit findet in einem Haus der Hilfsorganisation Heal Africa (diese Organisation unterstützt das CPT im Congo ganz wesentlich) in Buhimba ca. 15 km vom Stadtzentrum von Goma entfernt. Die Besuche bei den Patienten finden in drei Spitälern statt (Spital von Heal Africa, Bethesda und Virunga im Stadtzentrum).
Die Kursleiter können 17 Teilnehmende empfangen! 4 von ihnen aus Goma selber, 3 aus Beni (410 km von Goma) und 10 aus Butembo (350 km von Goma). Drei von den siebzehn sind Frauen.
Der Start des Kurses ist sehr gefreut! Das Zentrum von Buhimba bietet ein ideales Forum für unsere Arbeit! Wir fühlen und gut aufgehoben und gehen mit gutem Mut an alle Kursteile heran (Lebensgeschichte, Gesprächs-aufzeichnungen, Predigtbesprechungen und thematische Einheiten)!
Ein grosser Schrecken überfällt uns, wie wir vernehmen, dass ein Pfarrer der dortigen Region an den Folgen einer Ansteckung durch den EBOLA-Virus gestorben ist! Unsere Angst ist so gross, dass wir einen Moment lang in Erwägung ziehen, den Kurs abzubrechen! Die Gefahr einer Ansteckung durch unsere regelmässigen Kontakte mit Patienten in gleich drei Spitälern steht uns brennend vor Augen! So entschliessen wir uns vorerst, mit einer Gruppe von Verantwortlichen des Spitals zusammenzutreffen und uns informieren zu lassen. Am Ende ist unsere Unruhe und Sorge eher noch grösser. Dennoch, fühlen wir unsere Bereitschaft zur Hingabe in die Kontakte mit Menschen und entscheiden uns weiterzufahren!
In Ergänzung zu unserer zentralen Beschäftigung mit Begegnungen dürfen wir auch ein anregendes Referat eines erfahrenen Neutestamentlers Prof. Samuel Ngayihembako – er ist auch Mitglied im Vorstand von Heal Africa – zum Thema «Grundlagen biblischer Auslegung» hören. Er gipfelt in der spannenden und mehr als gültigen Feststellung, dass biblische Auslegung nicht nur die Frage des Textverständnisses beinhaltet, sondern erst zur Vollendung kommt, wenn wir als Hörende das Gehörte umsetzen in konkretes Handeln!
Unser Besuch im Observatorium wird uns zu einer weiteren wichtigen Erfahrung. Goma liegt am Fusse des Vulkans Nyiragongo. Die dortige Gruppe von Wissenschaftlern hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Behörden über die Vulkantätigkeit zu informieren. Mit Betroffenheit realisieren wir die hohe Gefährdung der Bevölkerung von Goma durch den immer möglichen Austritt von Lava-strömen. Beim Besuch der einzelnen Beobachtungsposten müssen wir erhebliche Abstriche und Umwege machen. Wir nehmen erstaunt zur Kenntnis, dass die hier ansässigen Leute die Forscher immer wieder auf unangenehme, ja handgreifliche Weise bedrohen! Der Hintergrund wird klar: die Leute wollen ihre Behausung nicht verlieren! Ziel der Forscher ist es lediglich, die Bevölkerung vor einem Lava-austritt zu warnen…
Auf Grund der Vulkanausbrüche der letzten vierzig Jahre können die Forscher ziemlich genau voraussagen, wo die Lava-ströme durchfliessen werden, da diese generell ähnliche Wege wählen wie im vorhergehenden Ereignis… So sind die Forscher klar überzeugt, dass bei einem nächsten Ausbruch der Flughafen Goma, das Quartier Kanisa La Mungu und das Spital von Heal Africa bedroht sind…. Bei der Bevölkerung macht sich Widerstand gegen diese Thesen breit, da in den genannten Regionen in den letzten Jahrzehnten eine ganze Reihe schöner Gebäude gebaut worden sind! Die Forscher haben seit langem den Behörden Vorschläge gemacht, ohne gehört worden zu sein…
Wenig später erfährt unsere Kursgemeinschaft, dass der Vater unseres Kursteilnehmers Ezechiel unerwartet gestorben ist. Wir beschliessen spontan als Gemeinschaft Ezechiel zu begleiten und in allen Belangen persönlich und materiell zu unterstützen! Das wird für uns alle zu einer ermutigenden Erfahrung!
Am Ende des Kurses erhalten wir Besuch von William BONANE, dem Programmanager von Heal Africa. Er gibt uns Kenntnis von den Gewalttaten und ihren Folgen durch die vielen kriegerischen Ereignisse der letzten Jahre.
Der Kursschluss wird zu einem einzigen grossen und fröhlichen Fest der Freude und Dankbarkeit, von Ebola und anderen Nöten verschont geblieben zu sein. Die Geschenke der Teilnehmenden an die Leiter sind der Ausdruck davon.
In Gegenwart des Gründers von Heal Africa Dr. LUSY und Prof. BUNDUKI werden den Teilnehmern ihre Testate übergegen
Übersetzung Klaus Völlmin
Die Personen, welche die Träger des Projektes zu treffen wünschen, sind eingeladen, Kontakt aufzunehmen.
Die CPT-Familie hat mit Freude die Feedbacks vom CPT-Büro und dem Referenzkomitee auf das erste Echo aus dem Kurs in Bunia erhalten.
Der Tagungsort des Kurses liegt an der Nationalstrasse 4, einem Ort, wo immer wieder Unheimliches geschieht. Gewiss, ständige Polizeitruppen sind gegenwärtig, doch geschehen jeden Tag wieder Verfolgungen und Tötungen in den Vororten von Bunia, hauptsächlich in Djugu, 80 km von Bunia entfernt.
Vor zwei Tagen haben Unbekannte in Bunia-Kasenyi einen Motorradfahrer mit zwei Beisitzenden angegriffen, zwei von ihnen wurden getötet und eine Person schwer verletzt. In Folge hat die Kursleitung auf einen Ausflug nach Kasenyi verzichtet.
Kursleiter
Adriko IRUMU, Tsongo KASEREKA und Samuel ALUTA (v.l.n.r.) tragen die Verantwortung für 11 eifrige Teilnehmende, vier Frauen und sieben Männer! Es ist eine Freude, dies festzustellen. Denn selbstverständlich ist dies nicht. Die nicht aufhörenden, schwierigen Nachrichten unheilvoller Ereignisse, das plötzliche Auftauchen ganzer Gruppen von Flüchtigen, die plötzlich steigenden Preise der Lebensmittel auf dem Markt u.a.m. sind für alle eine grosse Herausforderung. Ihr Gebet um Gottes Hilfe ist ständige Realität. So hat es sich auch glücklich ergeben, dass der Kurs in fast vollständiger üblicher Länge von sechs Wochen durchgeführt werden konnte.
Teilnehmende
Die Teilnehmenden stammen aus verschiedenen Bereichen. Da sind ein Feldprediger, drei Pfarrer in Schulbereichen, zwei Krankenpfleger, zwei Universitätspfarrer, ein Inspektor einer Freikirche, eine Seelsorgerin des Bundes Christlicher Frauen und eine Beraterin für Konfliktfälle.
Die vier Frauen zeigen schöne Fähigkeiten des Zuhörens und der Kunst, sich auch auf französisch gut auszudrücken. Alle elf Teilnehmenden zeigen schöne Fortschritte im Bemühen, sich auf persönliche Weise auszudrücken und hinzuhören. Bei ihren Besuchen im Spital kommt viel Freude darüber auf, wie sie mit den zu Besuchenden Nähe und Klarheit finden.
Eine Teilnehmerin stellt die Frage: «Lässt das CPT die Möglichkeit offen, dass ich mit einem Patienten bete, wenn ich das Gefühl habe, er wünsche dies?» Die Antwort war klar: Ja, die CPT-Tradition will, dass alles, was fühl- und erkennbar wird, zur Sprache kommen kann. – Man konnte spüren, da macht sich eine wichtige Erkenntnis breit: Gebet wird dann wichtig, wenn es gewünscht wird, das Gebet soll niemanden überfallen.
Ein wichtiger Besuch
Eine erholsame Auszeit bot unser Besuch im Spital von Nyankunde (ca.50 km westlich von Bunia). Hier einige der wichtigen Erfahrungen:
Die Seelsorge ist ganz ins Gefüge des Spitals eingebettet
Die Spitalseelsorge sitzt mit in den Entscheidungsgremien des Krankenhauses
Die Seelsorge wird durch das Spital finanziert (im Gegensatz zu den meisten andern Spitälern des Congo!)
Die Opfer der Spitalgottesdienste gehen an die zentrale Spitalkasse
Das Personal des Spitals ist sehr zahlreich (!) in die Arbeit der Seelsorge integriert! Und dies in verschiedenen Formen: als Mitwirkende im Gottesdienst und als vielseitige Helfer!
In erfreulicher Weise hat das Spitalpersonal die Stühle für die neu erbaute Kapelle gekauft!
Die Spitalseelsorge erbringt weitere Aufgaben wie Gestaltung von Abschieds-gottesdiensten, Hochzeiten und andere Festfeiern (zB. zu einem akademischen Grad..)
Das Personal verpflichtet sich die Grundanliegen christlichen Lebens zu verfolgen mit Hilfe der Spitalseelsorger
Berührende Momente
wir werden wohlwollend vom Direktor des Spitals in Nyankunde empfangen
wir werden durch alle Abteilungen des Hauses geführt
wir treffen Aerzte und Verwalter der verschiedenen Abteilungen
wir stellen uns in der Kapelle vor, Samuel Aluta betet für das ganze Haus
Bei den Besuchen werden Erinnerungen wach an die Vergangenheit
Tiefer Schmerz wird wach im Anblick der verwüsteten und zerstörten Gebäude des Spitals in Nyankunde.
Besuch auf der Flugpiste der MAF-Aviatik
Halt beim Eintritt: wir bekommen zu spüren, wie die Pistenwachen in Spannung sind, weil die Furcht vor Ansteckung durch den Ebola-virus gross ist. Man möchte uns deshalb zuerst nicht einlassen. Schliesslich lassen sich aber die Wachen durch die Enttäuschung unserer Kursteilnehmer gewinnen und gewähren uns den Zugang!
Erleichterung und Freude kehrt ein, wie wir die Gelegenheit haben, Piste, Einrichtungen und Hangare zu besichtigen, und auch ein Flugzeug der MAF zu sehen. Grosse Spannung wird plötzlich wach, wie ein Flugzeug aus BURASI zur Landung ansetzt. Jetzt ist Staunen angesagt.
Am Pistenende herrscht Freude, wie wir Leute von der MAF treffen. Jetzt können wir auch mit den Verantwortlichen verhandeln, um Samuel ALUTA zu einer Spezialuntersuchung nach GOMA zu bringen.
Am Ende des Spitalbesuches
Wir fühlen grosse Freude den medizinischen Spitaldirektor von Nyankunde zu treffen. Er hat auf ungerechte Weise viel Verachtung erlitten. Wir sind glücklich über seine jetzige Rehabilitation.
°Wir nehmen in grosser Freude ein gemeinsames Mahl in der Kapelle, Fotos voneinander und Bilder von allen zusammen
besorgen wir.
der Direktor wünscht sich einen weiteren Besuch unserer Gruppe von Seelsorgern
ZUM SCHLUSS
In der 2. und 3.Woche unseres Kurses nehmen wir weitere Fortschritte unserer Teilnehmer wahr. Sie sind noch einmal aufmerksamer und gleichzeitig kommunikativer geworden. Sie stehen nicht nur vor schwerkranken Menschen, sondern eben so häufig vor Menschen, die durch das Kriegsgeschehen der Region Bunia versehrt und vom eigenen Haus und Boden vertrieben sind. Sie gehen auch so weit, an Bedürftige Geld zu geben und ihnen Blut zu spenden!!
Im Rückblick auf den Besuch in Nyankunde steht diese starke Erfahrung im Vordergrund: das Spital in N. ist ein ausgezeichnetes Vorbild für ein Haus mit integrierter Seelsorge! Nyankunde möge für alle Spitalseelsorge im Congo ein hilfreiches Leitbild werden. Unsere Teilnehmer wollen den Ruf des Krankenhauses von N. so kräftig werden lassen, damit schon bald alle schrecklichen Spuren des Krieges am Spital überwunden und beseitigt werden können!
Die Kursleiter sind in Spannung auf die Zahlung der zweiten Tranche der Kursgelder, die Geldüberweisung aus der Schweiz stiess auf unerwartet schwierige Probleme. Mittlerweile sind diese behoben worden.
Samuel ALUTA
Die Personen, welche die Träger des Projektes zu treffen wünschen, sind eingeladen, Kontakt aufzunehmen.
Zwei Schweizer Pfarrer langjährig tätig in verschiedenen Kliniken und vertraut mit dem Leben in Kliniken entscheiden sich 2009 als frisch Pensionierte in einem Projekt in Afrika tätig zu werden. Auf Anfrage der Verantwortlichen der congolesischen Kirche unternehmen sie diesen Schritt und leiten 2010 den ersten Kurs in klinischer Seelsorge in der Hauptstadt. Sie arbeiten mit einem Dutzend Kollegen und leiten an zu ehrlicher, vertrauensvoller Kommunikation, laden ein zu aufrichtigem Mitgefühl und einer authentischer Haltung.
Das war die erste Etappe, dann folgt die zweite !
Diese erste Erfahrung findet Fortsetzung: es gelingt weitere finanzielle Mittel zu finden. Nach einigen Jahren sind eine Gruppe von einheimischen Pfarrern in der Lage nach sorgfältiger Ausbildung und Anerkennung als Supervisoren die Kursarbeit selber anzuleiten.
Das war also die zweite Phase ! Wie sieht nun die dritte aus?
Eine dritte Phase beginnt, man könnte sie Autonomie-abschnitt nennen. Am besten ist das am Beispiel von 2018 zu sehen
2018 finden drei Kurse statt ! Organisiert und geleitet von den congolesischen Freunden. Ein erster in Mbuji-Mayi – eine Stadt mit bewegter Vergangenheit, ein zweiter in Goma – eine Gegend in der viel Krieg und Grausamkeit geschehen ist und leider noch immer geschieht - und ein dritter in der Hauptstadt Kinshasa
Beim Kurs in Goma galt alle Aufmerksamkeit den traumatisierten und kriegsversehrten Menschen und der Frage «wie können sie angemessen begleitet werden?»
Heal Africa ist ein Organismus eigener Struktur, er hat seinen Sitz in Goma, der Hauptstadt der Provinz Nord Kivu. Die Gegend ist stark vom Krieg belastet und seit kurzem auch der Ort, an dem die EBOLA-Epidemie haust. Dieser Kurs wurde abgesehen von den Löhnen für die verantwortlichen Leiter von Heal Africa finanziert. Der Kurs wurde in den Rahmen einer Serie weiterer Vorträge und Anlässe gestellt. Vierzehn Teilnehmende, Männer und Frauen nahmen daran teil.
Hier ein Beispiel aus dem Bericht eines der Kursleiter
Von diesen 14 Teilnehmenden war niemand dabei, der seine Teilnahme in irgendeiner Weise bedauert hätte. Ganz im Gegenteil, sie wünschen sich, dass solche Weiterbildungen in viel grösserer Zahl angeboten werden…und zwar auch in entlegenen Gebieten!
Während der Abschlussfeier haben die Teinehmenden ihren herzlichen Dank zum Ausdruck gebracht. Besonders Dr. Jo Lusi wurde gelobt für die Schaffung des Organismus von Heal Africa. Dr.Lusi spielt eine Schlüsselrolle. Er ist einige der wenigen Persönlichkeiten, die die Sorge um überzeugende spirituelle Begleitung kirchlicher Mitarbeiter in klinischen Institutionen mit sich tragen. Dr.Lusi ist «eine Kostbarkeit» dank dieser seiner Sorge! Dank seines Einsatzes können die Verantwortlichen der Kirche ihre Seelsorgeaufgabe auf überzeugende Weise wahrnehmen.
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Die CPT-Ausbildung in Kinshasa trägt die bisherige traditionelle Form. Der heurige Kurs wurde von 12 Teilnehmenden belegt, vier davon Frauen, alle mit Universitätsabschlüssen in Theologie. Die Schlussfeier wurde vom Präsidenten der Eglise du Christ au Congo André Bokundoa geleitet. Anwesend war auch der pensionierte Professor André Masiala Masolo, Mitglied des Referenzkomitees CPT Congo.
Mbuji-Mayi ist eine sehr grosse Stadt. Seit 1980 hat sich die Bevölkerung vervielfacht. Aus der ganzen Provinz Katanga sind viele Menschen hierher gekommen. Fast alles dreht sich um den Abbau der Diamanten.
Leitende und Teilnehmende konnten hier einen Kurs mit bestem Resultat erleben trotz einer Reihe grössere Schwierigkeiten durch die Umstände von Krieg und Krankheit. Hier waren es eine Cholera-epidemie, Knappheit mit geniessbarem Frischwasser und Isoliertheit.