Samstag, 29. März 2014

Auch der Methodikkurs ist bestanden!

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Am Abend des 27.März können wir den Methodikkurs im vorgesehenen Programm beenden, wir feiern das mit einem guten Schluck in einem nahen Café!

Die vier Teilnehmer des Methodikkurses Bolingo, Cyril, Adriko und Ruben

Der Kursabschluss fiel mit der Ankunft von Grace im Guesthouse zusammen(!) - sie ist unseren Lesern bekannt geworden durch einen grossen chirurgischen Eingriff auf dem Mercyship - hier Grace mit ihrer Mutter, drei Kursleitern sowie Bolingo und Adriko. Link zum ganzen Ereignis: hier klicken!

Doch ich will vorne anfangen. Um einen Tag vorverlegt beginnen wir die Methodik bereits am Samstagabend, dies erlaubt es einem der Teilnehmer am frühen Morgen des 28.März abzufliegen – die vergünstigten Flüge mit der Monusco sind nicht leicht zu haben. Bereits im Verlaufe des vorausgegangenen langen Kurses hat sich abgezeichnet, dass die Gruppe der Methodikteilnehmer die Zahl vier nicht überschreiten wird. Es sind dies Cyril Siassia aus Brazzaville, Kambere Bolingo aus Goma, Ruben Mumpasi aus Kinshasa und Adriko Irumu aus Kisangani. Sie sind gut motiviert und ihre Zulassung zur Methodik entspricht auch ihrem jetzigen Standort im Lebenslauf. Für jeden werden auf seinem weiteren Bildungsweg noch – abgesehen von den Co-leitungen – persönlich entsprechende Anforderungen hinzukommen.

Ich fühle mich in dieser kleinen Gruppe sehr wohl. Wir können in Ruhe an allen Elementen der CPT-Traditionen arbeiten. Natürlich dürfen Fehler passieren und das ist gut, dass sie passieren, sie zeigen uns gleich, wie wir es ein nächstes Mal besser machen können. Für mich sind es beglückende Erfahrungen, jeden auf seinem Lernweg sehr präzis zu unterstützen. Das heisst nun auch für unser Kursprogramm 2015, dass wir genügend Co-leiter haben werden! Ich freue mich an der Tatsache, dass von Goma und Kisangani jemand mit dabei ist!

Die Herausforderung für die Zukunft bleibt gross. Die Kontakte an der Universität haben uns gezeigt, dass bei den Studienabgängern ein sehr lebhaftes Interesse an beruflicher Fortbildung besteht. Das freut uns, aber wirft auch die Frage auf, ob wir in der Lage sein werden, die Finanzen für ein gleiches resp. erweitertes Kursprogramm aufzubringen. Dazu kommt auch der Entschluss von Jean-Claude Schwab und mir, uns Ende 2015 zurückzuziehen. Die Herausforderung auf genügend Spenden zu vertrauen ist gross. Unsere bisherigen Erfahrungen mit den Spendegeldern haben uns bisher immer staunen lassen. So wollen wir vertrauen.

Das heisst nun auch, dass unsere Zeit in Kinshasa zu Ende geht. Meine drei Träume im Herbst haben sich bewahrheitet! Ich bin glücklich und dankbar dafür, dass ich diese Zeit zusammen mit Beatrice hier verbringen konnte, ihr Dasein hat mir grosse Erleichterung bedeutet.

Klaus Völlmin

Sonntag, 23. März 2014

Ein Rückblick in Freude und Dankbarkeit

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Benoit und Luc herzliche Uebergabe der Kursbestätigung



Mama Adele war besorgt um unser leibliches Wohl

Strahlende Gesichter bei Klaus und Sebastian

Gestern den 21.März konnten wir den Abschluss unseres langen Kurses feiern. Ein schöner Grund zur Freude und zu einem Rückblick mit Staunen und Dank. Eine Kursgruppe von 12 Teilnehmer hat intensiv und mit Begeisterung gearbeitet, ja wirklich alle zwölf sind aus Gewohntem aufgebrochen und haben Entscheide und Visionen für eine neu gestaltete Zukunft entwickelt. Das Leitbild für den Seelsorger – ein Blinder, der sich an einem fremden Ort führen lässt – hat sich in den inneren Bilder bei vielen sehr stark festgemacht. Ebenso fest war der Wille, sich auf die Welt eines andern Menschen einzulassen! Entscheide sind gefallen im Blick auf die Neugestaltung der Arbeits- und Freizeit. Besonders auch im Hinblick auf das weitere Inanspruchnehmen einer beruflichen Begleitung.

Hohe Anforderungen hat der Kurs an unsere Leitung gestellt, waren doch mehrere Kursteilnehmer verspätet und brauchten damit noch eine verspätete Einführung, der eine meiner Co-leiter verlor in den ersten Tagen des Kurses seinen besten Freund und fiel damit für mehrere Tage aus: Beerdigun-gen hier nehmen viel Zeit in Anspruch. Später starb unerwartet die Mutter von Grégoire – er leitet das hiesige Gästehaus, war zudem mein Co-leiter im Herbst – so nahm unser ganzer Kurs an diesem Abschied teil! Damit nicht genug hatten wir bis in die vierte Woche tägliche Strompannen. Wenn der Strom hier ausfällt, ist auch das Wasser betroffen. Zusätzlich noch beeinträchtigten nächtlicher Lärm und die Februarhitze den Schlaf! Ich habe noch nie in einem Kurs so viele Umstellungen vorgenommen. Zuerst war das jeweils ärgerlich, dann aber war ich glücklich diese vielen Klippen umfahren zu können. In gar keiner Weise haben sie die Arbeit des Kurses in Frage gestellt. Darüber freue ich mich sehr und bin dankbar, dass ich den Weg gefunden habe. Es hat sich bewährt, dass wir eine „Klageecke“ errichteten, die die Möglichkeit bot, die erlittenen Probleme zu benennen und danach zu beheben.

Für unsere Teilnehmenden ist der Kurs zu einem Anstoss zur Neugestaltung ihrer Beziehungen geworden. „Wir waren hier im Kurs wie eine Familie, das will ich auch zu Haus so gestalten“ war ein Satz, der immer wieder auftauchte. Ich traue ihnen zu, dass sie in diesem Thema an die Arbeit gehen werden, um sich für „familiäre“ statt autoritäre Beziehungsformen einzusetzen. Ich freue mich sehr darüber, denn auch im Congo ist für viele Menschen die Last des völlig unbefriedigenden Lebens unerträglich gross geworden und so viele suchen einen Ausweg im Ausland, statt sich hier für bessere Verhältnisse einzusetzen.

Die Erschütterungen, die unsere Kursteilnehmenden im Spital erlebten, waren leider auch diesmal gross: Wie oft wurden Kinder tot geboren, weil die Mütter zu spät zur Geburt kamen – sie waren meistens erst in einem andern Spital gewesen, weil aber die Finanzen fehlten, wurde keine Gelegenheit zur Geburt gegeben...auch viele junge Mütter kamen so ums Leben. Ein ander Mal war einer der Unsrigen Zeuge, wie ein junger Mann in grosser Verzweiflung laut schreiend und weinend durch den Gang lief, er hatte eine Rechung erhalten, die er niemals und in keiner Weise bezahlen konnte...

Von grosser Bedeutung wurde eine kreative Arbeit zum Thema „meine Enttäuschung(en)“. In diesen Paargesprächen tauchten viele schwere Geschichten auf. Es war sehr wichtig, dass sie erzählt werden konnten um nicht mehr inwendig zu belasten!

Im Zusammenhang des Liedes „Es kommt ein Schiff geladen“ kam ich auf den Gedanken mit unserem Kurs die Schiffswerft – gleich neben unserem Gästehaus – zu besuchen. Die technischen Anlagen sind von beeindruckender Grösse, die Zahl der im Bau befindlichen Flussschiffe gross. Doch hängt auch da alles an einem Faden: der Wasserstand ist seit vielen Monaten zu niedrig als dass Schiffe fahren könnten...

An der Schlussfeier kam vielfach eine grosse Dankbarkeit für die finanzielle Unterstützung aus der Schweiz zum Ausdruck, die ich hier unbedingt auch widergeben möchte. Es macht mich glücklich, allen unseren treuen Spenderinnen und Spendern herzlich danken zu können und gleichzeitig zu versichern: es ist ans rechte Ort gekommen, was ihr gegeben habt!

Gruppenbild:CPT Gruppe mit Familienangehörigen

Kinshasa am 22.März 2014, kv

Donnerstag, 13. März 2014

Willkommener Beitrag an der Theologischen Fakultät!

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Der Professor für praktische Theologie an der UPC (Université Protestante du Congo) Muenyi hatte uns letzte Woche in unserem Kurs eine spannende Vorlesung zum Thema „Vom Sinn der Krankheit“ gehalten, diese Woche nun waren wir dran, um in Rahmen seiner Vorlesung mit 150 Studenten – alle stehen kurz vor Studienschluss - ein Bild von unserer Weiterbildungsarbeit zu geben. Unsere Teilnehmer waren bereit zwei Rollenspiele zu gestalten, um auf den Unterschied zwischen einer (traditionell verkündenden) Seelsorge und einer den Kranken angepassten Begleitung hinzuweisen.

Da die hiesige Kultur jede Art von Vorführung und Gestaltung liebt, lag es für mich auf der Hand, diesen Vorschlag zu machen. Und das Resultat war markant und stark. Was für unser Empfinden bereits eine Karikatur wäre, war für hiesige Gepflogenheit durchaus real, ein Pfarrer, der sich in seinem Büro nicht von seinen Rechnereien abbringen lässt, einer Frau in Not zuzuhören. Er hört nur „Ich brauche dringend Geld“. Im andern Spiel hat sich unsere einzige Teilnehmerin darauf eingelassen, ausgiebig zu hören und dabei eine grosse belastende Not einer Mutter, die ihr Kind – durch ihr eigenes Verschulden - verloren hat, ernst zu nehmen.

Wir freuen uns wie die anwesenden Studenten mit grossem Eifer ihre Wahrnehmungen zum Spiel benennen und die Unterschiede beim Namen nennen können. Unsere Freude ist sehr gross. Besonders auch da sich im Nachhinein eine grosse Zahl von Studenten bei uns melden, um uns zu versichern, dass sie sich nächstes Jahr für einen Kurs anmelden wollen! - Natürlich freut mich auch sehr, dass wir kurz den Rektor und den Professor für Neues Testament sehen können, beide versichern uns ihr Interesse und ihr Bereitschaft für jede weitere Zusammenarbeit! Im Rückblick auf die zaghaften Anfänge und nur vagen Versprechungen der letzten Jahre ist das ein weiterer Schritt vorwärts.
Kinshasa, den 24.Februar 2014/kv
Unsere Kursteilnehmer und die Studenten :