Samstag, 7. November 2020

Sophonie Kasiki in Goma

Sophonie Kasiki in Goma

Kaplan des Krankenhauses Heal Africa in Goma und CPT-Kursleiter

Sophonie Kasiki und seine Familie

Im Osten des Landes wurde Sophonie Kasiki vom Grand Hospital (HA) beauftragt, in der gesamten Provinz Nord-Kivu, insbesondere in den am stärksten gefährdeten Märtyrerstädten Butembo und Beni, Einsatzteams auszubilden. Er stützte sich vor allem auf die vielen Seelsorger, die bereits seit 2013 in Goma in CPT-Kursen ausgebildet wurden. Ziel ist es, die Gemeinden zu mobilisieren, um die Ausbreitung von Covid 19 zu stoppen.

Das Zeugnis dieses Engagements ist auf der Website Heal Africa zu finden (auf das Bild klicken) :

Dieses Projekt hat den Auftrag:
"mit Kirchen und medizinischen Einrichtungen zur Gemeinschaftsbildung und -transformation für ganzheitliche (psychosoziale, spirituelle und wirtschaftliche) Heilung im Kontext verschiedener traumatischer Situationen einschließlich Massaker, bewaffneter Konflikte, sozialer Ungerechtigkeiten, sozioökonomischer Ungleichheiten, sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt zusammenarbeiten. Diese Situation hat sich auf die Bevölkerung ausgewirkt, indem sie sie verletzlich, traumatisiert, verarmt, zerbrechlich macht... Darüber hinaus hat die Ebola-Virus-Krankheit mehrere Familien, Dörfer und Städte in der Provinz in Trauer gestürzt".

Das Seelsorgeteam im Auftrag von Heal Africa

Seine Ziele sind:

  • Information der Gemeinden über negative Emotionen und Stressbewältigung im Zusammenhang der COVID-krise
  • Ausstattung der kommunalen Anlaufstellen mit Sensibilisierungs- und Präventionsmöglichkeiten
  • Wiederherstellung der Hoffnung der traumatisierten Bevölkerung in den drei Städten Goma, Beni und Butembo

Einkerkerung und Freilassung lösen bei den überwachten Personen große Angst aus. Dies rechtfertigt die psychosoziale und spirituelle Betreuung der Gemeinschaften im Osten des Congo. Es gibt auch Widerstände oder problematische Interpretationen, die durch angemessene Information und Schulung überwunden werden können.

Die Wiederaufnahme der CPT-Ausbildungskurse für Seelsorger ist für Ende 2020 vorgesehen.

Auszug aus Libre Afrique vom 14. September 2020:

"Auf sozio-politischer Ebene ist die wirtschaftliche Lage nach den 17 Jahren der Macht von Joseph Kabila und den ersten 20 Monaten Félix Tshisekedi für die Mehrheit des kongolesischen Volkes katastrophaler denn je. Die zahlreichen Veruntreuungen und die finanzielle Misswirtschaft haben das Land völlig ausgelaugt. Keine Investitionen, keine Arbeitsplätze! Außerhalb des Bergbausektors wird der Congo zu einer wirtschaftlichen Wüste! Eine hypothetische Vereinbarung mit dem IWF lässt die neue Regierung weiterhin träumen. Unterdessen ist das kongolesische Volk ins Elend gestürzt".

Übersetzt von Klaus Völlmin.

Eine neue Formel für die Generalversammlung

Communiqué

Eine neue Formel für die Generalversammlung

Die Schweizerische Vereinigung Projet-CPT-Congo wurde 2012 gegründet, um die Verbindung zwischen unseren Partnern im Congo und den Spendern in der Schweiz zu gewährleisten und um die Ausbildung von Seelsorgern in der klinischen Seelsorge CPT finanziell und personell zu unterstützen.

Mit einem kleinen dreiköpfigen Komitee (Klaus Völlmin, Marc Jeannerat, Jean-Claude Schwab), das von einigen wenigen Vereinsmitgliedern unterstützt wurde (einer von ihnen, aktiv und sehr geschätzt, ist vor kurzem verstorben), hat die Leitung gut funktioniert.

Nach acht Jahren haben die Gründer die ganze Situation ins Blickfeld genommen, da die Gesamtsituation des Projekts Absicherung verschiedener Art nötig macht. Glücklicherweise stieß ein Anfang des Jahres im Kanton Neuenburg lancierter Aufruf auf ein sehr positives Echo, und Ende August trafen sich fünfzehn Personen in Saint-Blaise zu einer neuen Generalversammlung. Alle Anwesenden traten der Vereinigung bei, soweit sie noch nicht auf der Mitgliederliste standen.

Dieses Seelsorgeausbildungsprojekt hat bisher 275 Teilnehmer in Krankenhauskurse von je sechs Wochen Dauer zusammengebracht. Angesichts der kleinen Schweizer Streitkräfte ist dies ein recht erstaunliches Ergebnis. Getragen wird es heute von vierzehn kongolesischen Pfarrern – sie sind anerkannt ausgebildet -, die aus dem Projekt kamen und nun in den Weiten des Landes tätig sind.

An der gleichen Generalversammlung konnten zwei Personen aus den Kantonen Aargau und Bern eine sehr willkommene Erweiterung des Komitees verzeichnen. In der kommenden Zeit werden die neuen Mitglieder in der Lage sein, ihre an der Versammlung gemachten Vorschläge umzusetzen, darunter auch die Idee einer Reise einiger von ihnen in den Congo. Einige von ihnen können auch schrittweise an Routineaufgaben herangeführt werden.

Abschließend ist es keine Übertreibung, von einer willkommenen Veränderung eines Projekts zu sprechen, das im Zentrum des afrikanischen Kontinents eine solche Bewegung verursacht.

Sonntag, 1. November 2020

Eine Quarantäne, die zur Arbeit gerufen hat...

Eine Quarantäne, die zur Arbeit gerufen hat...

Seit dass sich die Coronapandemie auch im Congo ausgebreitet hat, mussten auch alle unsere Kursveranstaltungen der Klinischen Seelsorgeausbildung (CPT) abgesagt werden. Doch sowohl in der Quarantäne - wie auch in der Lockerungszeit - waren unsere CPT-Ausbildern aktiv! Hier einige Spuren davon!

In Kinshasa war es Alfred Mbuta, Gründer und Kursleiter CPT

Alfred Mbuta erhielt von der Eglise du Christ au Congo (Vereinigung der reformierten Kirchen) den Auftrag, der Bevölkerung dieser immens grossen Stadt eine Botschaft des Vertrauens zu schenken, um den grossen Anforderungen der Pandemie gewachsen zu sein. A.Mbuta hat die Gelegenheit genutzt, die Menschen auf die Realitäten der Pandemie aufmerksam zu machen und ihnen mit den Mitteln des Schutzes einen gangbaren Weg zu zeigen. A.Mbuta hat sich auf verschiedensten Kanälen des Fernsehens an die Bevölkerung gewendet. Anfänglich war es ganz wichtig, den Zuschauern die grössten Aengste zu verkleinern. Das war sehr wichtig, weil viele Menschen in depressive Zustände fielen.

Alfred Mbuta am fernsehen

Als Suzammenfassung:

  1. Leistet der Angst Widerstand! Ein positiver Test bedeutet nicht den Tod! Bleiben wir erst ruhig, denn Angst macht erst recht krank! Sie hindert uns am Gesundwerden! Suchen wir also die Ruhe!
  2. Rückzug ist ein bekanntes Thema in den biblischen Geschichten: «Geh, mein Volk, zieh dich zurück in dein Haus! Warte bis das Unheil vorüber ist!» Kehren wir also bei uns ein und geben uns erst Ruhe!
  3. Lasst uns jetzt die Grenzen der Quarantänemassnahmen beachten! Bleiben wir zu Haus, lasst uns Abstand nehmen und regelmässig die Hände waschen!

Informationsabende fanden in vielen Zentren und Kirchgemeinden statt!

Ein Flugblatt mit neun Seiten entstand und wurde in grosser Zahl überall in der Stadt verteilt.

Anfangs August versammelte Alfred Mbuta die Verantwortlichen der 53 Mitgliederkirchen der Eglise du Christ au Congo. Er informierte und verteilte Informationsmaterial.

Mit seiner Equipe besuchte A.Mbuta auch eine Reihe von Jugend- und Kinderzentren. Dies war im Blick auf die zahlreichen sog. Strassenkinder sehr wichtig.

Während der Monate Juni und Juli wurde es wichtig, auf ein sinnvolles Verhalten beim Aufheben der Quarantänemassnahmen Mitte August hinzuweisen.

Mitte September gaben die Statistiken ein hoch erfreuliches Bild: die Zahl der Menschen, die vom Coronavirus befallen waren, lag erfreulicherweise sehr tief! Dies ist umso bemerkenswerter, weil in den Prognosen weit höhere Zahlen befürchtet waren! Dies ist ein Grund zu grosser Freude und Dankbarkeit, ist es doch gerade in den engen Verhältnissen der Hauptstadt äusserst schwierig, sich an die Distanzregeln zu halten. In Kinshasa muss jeder täglich unterwegs sein für das Allernötigste… So lässt sich nur eines sagen: Gott sei herzlicher Dank!

Jean-Claude Schwab (Übersetzung KV)
Die Personen, welche die Träger des Projektes zu treffen wünschen, sind eingeladen, Kontakt aufzunehmen.