Einleitung
Wirklich eine Weiterbildung nicht wie andere! Welch freundliche Bewahrung durften wir in dieser Zeit August-September 2019 in Bunia erleben! Noch klingen uns die Schreie der Vorbeifahrenden und Vorbeigehenden in den Ohren: Mörder, Kidnapping, Brandstifter, Preiserhöhung, Ebola! – Über die Menschen um uns und unsere Kursgruppe brandeten immer neu heftige Gefühle, Schrecken und Aufregung bewegten uns. Für uns ist das ein deutlicher Appell, innig zu Gott zu flehen und um Hilfe in allen Belangen zu bitten. Der Präsident der Congolesischen Kirche bringt dies bei seiner Ansprache auf den Punkt: «die Christen lassen sich eher vom Weltgeschehen beeinflussen, als dass sie das Weltgeschehen beeinflussen..» Wir sind am Ende der Kurszeit tief berührt davon, dass wir abgesehen von Kleinigkeiten wunderbar bewahrt worden sind. Kursleiter Tsongo schreibt den Schlussbericht munter, obwohl er nicht bei guter Gesundheit ist!
Zur Kurszeit
Am Ende unseres Kursunternehmens am 7.September sind alle Beteiligten von grosser Genugtuung erfüllt, besonders auch die verschiedenen Kirchen- und Ortsbehörden und vorallem die Spitalleitung. Die Übergabe der Kursanerkennungen im Amphitheater der medizinischen Hochschule wurde zu einem tief bewegenden Moment.
Der Kurs – erfreulicherweise der erste in Bunia (in der Nähe des Lac Albert im Osten des Landes) - wurde von den beiden anerkannten Supervisoren Kasereka Tsongo und Samuel Aluta geleitet. Sie wurden ergänzt durch Adriko Irumu, in Ausbildung zum Kursleiter. Ursprünglich sollte Bylord Ilanga den Kurs leiten, Bylord fiel aber durch eine plötzlich notwendige Operation aus. Glücklicherweise konnte Tsongo die Leitungs- und glücklicherweise auch die Logistikaufgaben übernehmen. Mit ihnen waren elf Teilnehmende. Vorgesehen waren auch zwei Referate von weiteren Fachleuten. Da diese aber aus verschiedenen Gründen ausfielen. sprangen wir drei Leitende mit spannend erlebten Referaten («das Bad individueller Supervision», «gewaltfreies Kommunizieren» und «wie gelingt es uns ‘Erleichterer’ zu sein» ) ein.
Samuel Aluta | Tsongo Kasereka | Adriko Irumu |
Die Teilnehmenden betonten wiederholt und intensiv den Wunsch, dass weitere Kurse in einer der vier umliegenden Provinzen (Ituri, Haut-Uele, Bas-Uele, und Tshopo) angeboten würden. Vorausdenkend beklagten sie auch die hohen Kosten, wenn einer der Ihren in absehbarer Zeit für eine Methodikausbildung nach Kinshasa gehen sollte. Bemerkungen wie diese haben deutlich gemacht, wie gross das Bedürfnis nach weiterer (praktischer) Ausbildung ist! Ja, unsere Freude war sehr gross, zu spüren, wie sehr die Teilnehmenden diese Chance der Weiterbildung geschätzt haben. Bei den vier teilnehmenden Frauen konnten wir feststellen, wie erfreulich hoch ihre Kompetenzen sind!
Abschied
Bei Kursschluss sind unsere Teilnehmenden und besonders auch die begleiteten Patienten tief bewegt. Patienten und Pflegende drücken auf berührende Weise ihre Anerkennung aus! Eine Patientin: «Wenn Sie, liebe Seelsorger, jetzt weggehen, nehmen Sie uns jeden Schnauf!» Ein Pfleger: « Ihr habt die Atmosphäre in unserem Spital tiefgreifend verändert! Eure regelmässige Präsenz erlebte ich als wäre Gott selber mitten in unserer Arbeit! Warum haben wir keine Equipe von Seelsorgern in unserem Spital?? Wie sehr würde uns das entlasten! Eine Pflegerin: « In Bunia haben wir noch nie Seelsorger gesehen, die sich mit einer solchen Liebe der Kranken und Sterbenden annehmen!» Zwei Kursteilnehmende: « Auch ich habe geweint, wie ich sah, dass die Kranken bei unserem Abschied in Tränen waren.»
Finanzen
Wie weiter oben erwähnt war dieser Kurs aussergewöhnlich, aber auch aussergewöhnlich gesegnet! Da es Schwierigkeiten mit der Geldüberweisung gab, musste der Kursanfang vom 26.Juli auf den 1.August verlegt und auf fünf Wochen gekürzt werden. Um im ganzen Programm aber nicht zu kurz zu kommen haben wir abends jeweils bis 21.30 h gearbeitet!
Folgerungen
Wir sind Gott herzlich dankbar! Persönliche, materielle und finanzielle Bedürfnisse konnten gedeckt werden und es reichte auch noch dazu, dass am Ende des Kurses wieder alle gut nach Hause kamen! Unser Dank geht an alle Geldspender und alle, die um das Gelingen dieses Kurses besorgt waren! Immerhin war unser Kurs in Bunia schon der dritte dieses Jahres! Wir schliessen mit der Bitte um Euer Gebet: die Unsicherheit im Osten unseres Landes ist weiterhin gross und schmerzlich!! Ebola ist eine schreckliche Krankheit. Wir sind dankbar, wenn ihr an uns Samuel Aluta und Tsongo denkt, beide waren wir nach Kursende krank. Adriko musste seinen Heimweg nach Kisangani zu Fuss machen, weil die Strasse gänzlich unbenützbar ist (gut eine Woche Marsch!)
Samuel Aluta
KaserekaTsongo
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