Donnerstag, 10. Dezember 2015

Eine zweite Etappe beginnt



Am 2. und 3.Dezember konnten wir im Kloster der Combonier ausserhalb von Kinshasa vier unserer dortigen Kollegen als neue Kursleiter CPT anerkennen! Sie sind nach dem Besuch von zwei Grundkursen, zwei Co-leitungen, einer Reihe von Einzelbegleitungen und nach dem Verfassen einer schriftlichen Arbeit an diesem Ziel gekommen. Wir sind glücklich über diesen Schritt: ER BEDEUTET, DASS DIE KÜNFTIGE KURSARBEIT IM CONGO VON EINHEIMISCHEN KURSLEITERN GELEISTET WERDEN KANN. Die Freude darüber ist für alle Beteiligten gross.

Die vier anerkannten sind: Samuel Aluta, Joel Kuvuna, Grégoire Ntobo und Cyrille Ikomba.



Das bedeutet auch, dass die erste Etappe dieses Projektes mit Ende 2015 nach sechs Jahren abgeschlossen ist. Der Congo wird somit zum Ausgangspunkt für die CPT-Ausbildung in den francophonen Ländern in Afrika. Für unsere Freunde eine schöne Bestätigung und eine zusätzliche Ermutigung.

Zu dieser Woche der Anerkennung vom 30.11. bis 5.12.15 haben wir auch die angehenden Kursleiter dazugenommen. Sie hatten die Aufgabe, die künftigen Strukturen dieser Arbeit zu diskutieren und schriftlich festzulegen. In allem diesem Bemühen war es für uns gefreut zu spüren, dass nicht nur die Bereitschaft da ist, diese Aufgaben weiterzuführen, sondern sich auch tatkräftig für die Geldmittelbeschaffung aktiv auf verschiedenen Ebenen einzusetzen. Kleinere und grössere Initiativen haben sie sich aufgelistet. Natürlich durfte für uns alle ein Stück gemeinsamer Weiterbildung nicht fehlen, bei der wir dann auch eifrig gesucht und gefunden haben.

Am Abend des 15.Dezember kam eine völlig unerwartete Überraschung auf uns zu. Vom Vizepräsidenten der ECC – Eglise du Christ au Congo – erhielten wir die Mitteilung, dass die Vereinigung Concertation de la Société Civile uns ein Ehrendiplom als GRAND AMI DU CONGO überreichen wolle! So wurden wir – Jean-Claude und Thérèse Schwab, Béatrice und Klaus Völlmin am Morgen des 16.Dezember festlich als Freunde des Congo geehrt.



Unsere Freude darüber ist gross!

Klaus Völlmin




Die Personen, welche die Träger des Projektes zu treffen wünschen, sind eingeladen, Kontakt aufzunehmen.

Mittwoch, 30. September 2015

Ein weiterer Kurs in Kinshasa



Seit gut 14 Tagen ist ein weiterer Kurs in Kinshasa unterwegs...

Ja unser Kurs ist gestartet! Der eine der Mitleiter, Benoit, ist glücklicherweise rechtzeitig in Kinshasa angekommen. Bei Ruben, dem Dritten im Bunde ist es unerwartet schwierig geworden. Seine Schwiegermutter, die viele Jahre in der Haushaltung seiner Familie präsent war, ist gestorben. Eigentlich bedeutet ein Todesfall in der congolesischen Kultur eine Absenz von mehr als einer Woche. Ruben in Verantwortung gegenüber den Kursteilnehmern will sich nur einen Tag für den Abschied Zeit nehmen und damit intensiv im Kurs an der Arbeit sein! Wir schätzen dieses sein Entgegenkommen sehr!
Am Einführungstag sind 9 Teilnehmer präsent. Weitere zwei treffen dann am ersten Kurstag ein. Die zwei aus Bandundu angemeldeten Teilnehmenden treffen nochmals etwas später ein, sie haben Schwierigkeiten auf der Reise als Folge der schlechten Strassen.

Kurseröffnung mit Benoit, Alfred und der Pflegedienstleiterin Frau Mbemba
Die Eröffnungsfeier findet erst am 9. statt wie vorgesehen am 8.September statt. Die Pflegedienstleiterin wollte, dass möglichst alle (!) Aerzte und Pflegenden präsent seien! So wurden wir im grossen Saal der Uniklinik von einer überwältigenden Zahl Spitalmitarbeiter erwartet! Ruben konnte wegen der Beerdigung nicht bei uns sein. Es war für uns sehr berührend, mit einer derart grossen Zahl von Menschen zusammenzutreffen! Dafür gab es nur zwei Gründe!
  1. die gut aufgenommene und geschätzte Arbeit der Kursteilnehmer im Jahre 2012!
  2. der intensive Einsatz der Pflegedienstleiterin Frau Mbemba. Sie hat persönlich bei den Mitarbeitenden vorgesprochen und sie zur Teilnehme gebeten!
Das Vorstellen unserer Weiterbildung macht Eindruck. Bei den nachfolgenden Gesprächen zwischen den Spitalmitarbeitenden und uns ist das mehr als deutlich zu spüren. Der Hinweis auf die Erfahrung mit Grace, die als Folge der seelsorglichen Begleitung Befreiung von ihrem Tumor erlebte, bewegt sehr. Wir sind mehr als glücklich über dieses wertschätzende Echo.

Die erste Kurswoche ist bestückt mit vielen Entdeckungen. Schön ist es, dass viele Gefühle aufbrechen und zur Sprache kommen. Die zweite Woche zeigt deutlich wie bei vielen die Kraft des eigenen Ich erwacht ist. Es ist schön, wie alle den klaren Willen zeigen, an ihrer eigenen Fortbildung zu arbeiten. Besonders erwähnenswert ist die Feststellung, dass Ruben – er macht seine erste Co-leitung – bereits auf eindrückliche Weise in die Leiterrolle hineingewachsen ist.
Alfred Mbuta
Bibliodrama
ein fröhliches Fest um Denis ist im Gang
Ausgang
Die Kursteilnehmer sind dabei das grosse Grundstück der Prämonstratenser kennen zu lernen. Freude, Ueberraschung und Traurigkeit sind auf ihren Gesichtern zu finden. Beim abendlichen Rückblick auf den Tag fällt uns auf, wie die Teilnehmenden unseres Kurs mit Betroffenheit ihre bisherige Beschränkung auf die Aufgabe der Verkündigung realisieren. Sie stellen staunend fest, wie die hiesigen Mönche grossen Wert auf ihre Lebensgrundlage und Entwicklung an Ort und Stelle gelegt haben und damit erfolgreich waren! Daraus entwickelt sich ein Gespräch um die wichtige Zukunftsfrage der finanziellen Grundlage der CPT-Weiterbildung. Könnte es ein kleines Landwirtschaftsprojekt sein mit Gartenbau, Zucht von Kleintieren u.a.m.??

In der Folge gehen dann die Gedanken in verschiedenen Richtungen. Hauptsächlich an den Aufbau eines kleinen Kurszentrums in Kinshasa oder Umgebung. Zur Hauptsache fällt für unsere Teilnehmer die Schwierigkeit ins Gewicht, dass sie vom grossen Interesse aus Nah und Fern am CPT Kenntnis haben und gleichzeitig erfahren, dass derzeit nicht mehr Geld vorhanden ist als für einen einzigen Kurs in Kinshasa pro Jahr!

Fideline, Albert und Timothée bringen noch besondere Erfahrungen ein. Fideline berichtet von einem Patienten, der ihr unbedingt für das Gespräch und das Gebet gegen ihren Willen Geld gegeben hat. - Albert berichtet von einer starken Spannung zwischen afrikanischer Solidarität und professionellem Handeln als ein Patient darauf bestand, seine Mahlzeit mit ihm teilen zu wollen... - Timothée ist sehr aufgewühlt von seinem Erlebnis. Wie er es im Kurs gelernt hatte, stellte er seinem Patienten eine Reihe von Fragen über sein Ergehen und sein Nöte. Der anwesende freiwillige Krankenhelfer – ein Anwalt – geriet plötzlich in Aufregung und rief den internen Ordnungsdienst, um Timothée zwangsweise wegzuführen! Der Anwalt witterte irgendetwas böses...und wusste sich nicht anders zu helfen. Die herbeigerufene Pflegedienstleiterin Frau Mbemba konnte die Sache schliesslich in Ordnung bringen...

Alfred Mbuta
( deutsche Zusammenfassung : Klaus Völlmin )


Die Personen, welche die Träger des Projektes zu treffen wünschen, sind eingeladen, Kontakt aufzunehmen.

Dienstag, 29. September 2015

Fotogalerie

Fotogalerie
Kurseröffnung mit Benoit, Alfred und der Pflegedienstleiterin Frau Mbemba

Die Praktikanten im Krankenhausanzug

Verschiedene Aspekte unserer Arbeit

Fröhliche Mahlzeiten

Fidéline, Albert und Timothée

Unterwegs zur Uniklinik (CUK)


Besuch des Klosters der Prémontrés

Ein fröhliches Fest um Denis ist im Gang

Les personnes qui souhaitent rencontrer les porteurs de ce projet sont invitées à prendre contact

Donnerstag, 28. Mai 2015

Kisangani –
Eindrücke der Teilnehmenden

Von Klaus Völlmin aus dem französischen übersetzt
« Die Schwierigkeiten in den Beziehungen haben ihren Grund in den Persönlichkeiten aber auch in den unterschiedlichen Lebensetappen der Einzelnen.»


Wenn ich einen Kurs leite, dann tue ich das mit leidenschaftlicher Liebe und Engagement. Ich komme mir dabei oft vor wie eine Frau, die gebären wird und ein Kindlein in Empfang nehmen darf...

Der Aspekt des Geschenkes ist mir nicht nur im Kennenlernen der Teilnehmenden gegeben, sondern auch in der vitalen Erfahrung, mich nochmals weiter und genauer kennen zu lernen, was meine Schatten- und Sonnenseiten betrifft. Dabei kommt mir immer wieder ein Wort in den Sinn, das ich in meiner Supervision erhalten habe: „ du stellst meine Füsse in einen weiten Raum..“
Alfred Mbuta
Bin ich Logistiker genug?
Diese Frage bewegt mich wie ich die drei Kursleiter, meine Freunde Alfred Mbuta, Dido Makila und Tsongo in Empfang nehme. Ja, ich frage mich, wird die Küchenequipe funktionieren? Und die andern Vorbereitungen spielen? Ja, denn ich vertraue auf Gott, der es mit mir immer wieder gut macht! Damit unsere Aufenthaltsorte befriedigend sind, der Transport klappt. Die Motos und das Auto fahrbar bleiben... Kann ich mit dem Geld genügend haushälterisch umgehen?

Ja, am Ende bin ich berührt, es wurde zu einem wunderbaren Erlebnis, ich konnte sinnvoll – diesmal als Logistiker – zu einem Weiterbildungskurs beitragen.

Mgr ALUTA Samuel
Ich danke Gott und meinen Vorbildern, dass ich diesen Kurs als Co-leiter gut bestehen konnte! Ein langer Weg hat mich erneut verändert! Und dies als Familienvater, Zuhörer, Ehemann und Kollege.. Ich konnte in dieser Arbeit richtig in die verschiedenen Aufgaben des CPT hineinwachsen. Und das macht mich sehr glücklich!

Ein ganz grosses Dankeschön gilt allen Geldgebern in der Schweiz! Sie haben dies ermöglicht. Ich bin beschenkt und fühle, dass ich auf diese Weise auch für andere ein Geschenk bin.

Rev DIDO MAKILA
Es bedeutet mir sehr viel, dass ich – verändert durch die Ausbildung im CPT – entscheidend besser andern Menschen, sei es im Spital, Gefängnis oder Schule, begegnen kann. Es kommt mir vor, wie das, was Jesaia in 50,4 schreibt: „er weckt mir das Ohr..“
TSONGO KASEREKA
Ich wähnte mich sehend, doch lerne ich, ich bin eigentlich blind und brauche die Hilfe meines Gesprächspartners, um sehen und verstehen zu können. Ich konnte lernen mit dem Herzen zu hören und zu verstehen, das war ganz wichtig für mich! Nicht ich habe die Lösung für andere, sie haben sie in sich selber!
MASIKA GERMAINE
Ich bin sehr dankbar für diese Zeit des Lernens! Es ist mir, als hätte ich einen Raum der Liebe in mir schaffen können, in dem meine Mitmenschen jetzt Platz finden! Ich meinte, ich verstünde es zu beten, doch hier habe ich die Stille gefunden, um zu hören und das ist eine Quelle wunderbarer Inspiration! Noch nie hat mich der Reichtum der biblischen Tradition so berührt wie hier! Und, ich habe wirklich gelernt auf andere Menschen zu hören und fühle, dass dieser Weg weitergehen muss.
JRB
Das war jetzt ein intensiver Prozess für mich, Aufmerksamkeit für meine Mitmenschen und mich selbst zu lernen! Ich will als Hörender leben und wirken!
FISTON BENDA
Aus der Theologie hätte ich es schon lange wissen müssen, dass ich eine schwierige und eine helle Seite in mir trage. Doch erst die Erfahrung dieses Kurses hat mir den Weg zu dieser tiefen Erkenntnis richtig aufgetan. Und ich will das nicht mehr auf die Seite tun: ich bin selbst ein verwundeter, nach Heil bedürftiger Mensch. In Kontakt mit dieser „dunklen“ Seite meiner Selbst bin ich für andere eine Hilfe und Kraft. Diese tiefe Veränderung wird mich jetzt überall begleiten: in meinem Benehmen, mit den Menschen an meinem Ort.
ELIE PENE SIMBA
Bis heute habe ich in meinem Leben den Kontakt zu mir selber wie ausgeschaltet gehabt...und nun realisiere ich, das gerade dieser Kontakt entscheidend ist für einen sorgfältigen Umgang mit andern Menschen!
DAVID BOTENDE
Bereits zum zweiten Mal habe ich Gelegenheit an einem CPT-Kurs teilzunehmen! Es ist eine Gefühl von grösstem Glück und Freude in gutem Kontakt mit mir selber zu sein! Wie fühlte ich mich früher geniert und ängstlich und hielt möglichst die Ohren verschlossen! Beim Betrachten des Wasserfalls von Wagenya habe ich angefangen, die Sprache Gottes in allen Dingen zu sehen und zu hören, das hat mich reich gemacht und damit will ich weiterfahren!
MIRA KUMUMBEYA EZEKIAS
Mein Leben hat manche Windungen gezeitigt. Von meinen Eltern wurde ich verstossen, landete als Freiwilliger in der Armee. Schliesslich habe ich meinen Weg gefunden. Die Weiterbildung im CPT hat mir vorallem meine eigene innere Armut deutlich gemacht und gleichzeitig konnte ich entdecken, dass gerade meine Armut mich im Zusammensein mit andern Menschen und mit mir selbst ausserordentlich reich macht! Ich staune und könnte mir vorstellen, diesen Ausbildungsweg weiterzugehen und eines Tages Kursleiter zu werden... Ich bin allen, die zu dieser ausserordentlichen Möglichkeit beigetragen haben herzlich dankbar und hoffe, dass noch viele andere in unserem Land in diesen Genuss kommen.
Apotre Deo Kasongo
Wir waren nicht Teilnehmerinnen an diesem Kurs, wir haben nur das Sekretariat geleitet und die Küche betreut, doch sind wir sehr beschenkt durch die Erkenntnis, dass jeder Mensch heilsame Wege gehen kann uns gehen soll. Auch wir wollen und werden das tun!
CLARISSE TSHIALA, EUGENIE, SYLLO, MARTHE ET MARIANNE
Die Personen, welche die Träger des Projektes zu treffen wünschen, sind eingeladen, Kontakt aufzunehmen.