Montag, 23. September 2019

Der CPT Kurs 2019 in Goma

Der CPT Kurs 2019 in Goma

Vorbemerkungen: Die langen Berichte der beiden Kursleiter Cyrille Ikomba und Kambere Bolingo habe ich aus Gründen der Lesbarkeit zusammengefasst und gekürzt. Dies soll dazu beitragen, dass Sie als Lesende rasch an die wichtigen Informationen herankommen. Übersetzung und Zusammenfassung von Klaus Völlmin.

Am 11.Juli landet das Flugzeug aus Kinshasa kommend mit den beiden Hauptleitern Cyrille Ikomba und Cyril Siassia in Goma. Goma ist die Hauptstadt der Provinz Nord Kivu im äussersten Osten des Landes an der Grenze zu Rwanda. Die beiden weiteren Leiter in Ausbildung Kambere Bolingo und Sophonie Kasiki sind bereits an Ort und Stelle.

Die Kursarbeit findet in einem Haus der Hilfsorganisation Heal Africa (diese Organisation unterstützt das CPT im Congo ganz wesentlich) in Buhimba ca. 15 km vom Stadtzentrum von Goma entfernt. Die Besuche bei den Patienten finden in drei Spitälern statt (Spital von Heal Africa, Bethesda und Virunga im Stadtzentrum).

Die Kursleiter können 17 Teilnehmende empfangen! 4 von ihnen aus Goma selber, 3 aus Beni (410 km von Goma) und 10 aus Butembo (350 km von Goma). Drei von den siebzehn sind Frauen.

Der Start des Kurses ist sehr gefreut! Das Zentrum von Buhimba bietet ein ideales Forum für unsere Arbeit! Wir fühlen und gut aufgehoben und gehen mit gutem Mut an alle Kursteile heran (Lebensgeschichte, Gesprächs-aufzeichnungen, Predigtbesprechungen und thematische Einheiten)!

Ein grosser Schrecken überfällt uns, wie wir vernehmen, dass ein Pfarrer der dortigen Region an den Folgen einer Ansteckung durch den EBOLA-Virus gestorben ist! Unsere Angst ist so gross, dass wir einen Moment lang in Erwägung ziehen, den Kurs abzubrechen! Die Gefahr einer Ansteckung durch unsere regelmässigen Kontakte mit Patienten in gleich drei Spitälern steht uns brennend vor Augen! So entschliessen wir uns vorerst, mit einer Gruppe von Verantwortlichen des Spitals zusammenzutreffen und uns informieren zu lassen. Am Ende ist unsere Unruhe und Sorge eher noch grösser. Dennoch, fühlen wir unsere Bereitschaft zur Hingabe in die Kontakte mit Menschen und entscheiden uns weiterzufahren!

In Ergänzung zu unserer zentralen Beschäftigung mit Begegnungen dürfen wir auch ein anregendes Referat eines erfahrenen Neutestamentlers Prof. Samuel Ngayihembako – er ist auch Mitglied im Vorstand von Heal Africa – zum Thema «Grundlagen biblischer Auslegung» hören. Er gipfelt in der spannenden und mehr als gültigen Feststellung, dass biblische Auslegung nicht nur die Frage des Textverständnisses beinhaltet, sondern erst zur Vollendung kommt, wenn wir als Hörende das Gehörte umsetzen in konkretes Handeln!

Unser Besuch im Observatorium wird uns zu einer weiteren wichtigen Erfahrung. Goma liegt am Fusse des Vulkans Nyiragongo. Die dortige Gruppe von Wissenschaftlern hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Behörden über die Vulkantätigkeit zu informieren. Mit Betroffenheit realisieren wir die hohe Gefährdung der Bevölkerung von Goma durch den immer möglichen Austritt von Lava-strömen. Beim Besuch der einzelnen Beobachtungsposten müssen wir erhebliche Abstriche und Umwege machen. Wir nehmen erstaunt zur Kenntnis, dass die hier ansässigen Leute die Forscher immer wieder auf unangenehme, ja handgreifliche Weise bedrohen! Der Hintergrund wird klar: die Leute wollen ihre Behausung nicht verlieren! Ziel der Forscher ist es lediglich, die Bevölkerung vor einem Lava-austritt zu warnen…

Auf Grund der Vulkanausbrüche der letzten vierzig Jahre können die Forscher ziemlich genau voraussagen, wo die Lava-ströme durchfliessen werden, da diese generell ähnliche Wege wählen wie im vorhergehenden Ereignis… So sind die Forscher klar überzeugt, dass bei einem nächsten Ausbruch der Flughafen Goma, das Quartier Kanisa La Mungu und das Spital von Heal Africa bedroht sind…. Bei der Bevölkerung macht sich Widerstand gegen diese Thesen breit, da in den genannten Regionen in den letzten Jahrzehnten eine ganze Reihe schöner Gebäude gebaut worden sind! Die Forscher haben seit langem den Behörden Vorschläge gemacht, ohne gehört worden zu sein…

Wenig später erfährt unsere Kursgemeinschaft, dass der Vater unseres Kursteilnehmers Ezechiel unerwartet gestorben ist. Wir beschliessen spontan als Gemeinschaft Ezechiel zu begleiten und in allen Belangen persönlich und materiell zu unterstützen! Das wird für uns alle zu einer ermutigenden Erfahrung!

Am Ende des Kurses erhalten wir Besuch von William BONANE, dem Programmanager von Heal Africa. Er gibt uns Kenntnis von den Gewalttaten und ihren Folgen durch die vielen kriegerischen Ereignisse der letzten Jahre.

Der Kursschluss wird zu einem einzigen grossen und fröhlichen Fest der Freude und Dankbarkeit, von Ebola und anderen Nöten verschont geblieben zu sein. Die Geschenke der Teilnehmenden an die Leiter sind der Ausdruck davon.

In Gegenwart des Gründers von Heal Africa Dr. LUSY und Prof. BUNDUKI werden den Teilnehmern ihre Testate übergegen

Übersetzung Klaus Völlmin


Die Personen, welche die Träger des Projektes zu treffen wünschen, sind eingeladen, Kontakt aufzunehmen.

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