Einführung
Die CPT-Familie hat mit Freude die Feedbacks vom CPT-Büro und dem Referenzkomitee auf das erste Echo aus dem Kurs in Bunia erhalten.
Der Tagungsort des Kurses liegt an der Nationalstrasse 4, einem Ort, wo immer wieder Unheimliches geschieht. Gewiss, ständige Polizeitruppen sind gegenwärtig, doch geschehen jeden Tag wieder Verfolgungen und Tötungen in den Vororten von Bunia, hauptsächlich in Djugu, 80 km von Bunia entfernt.
Vor zwei Tagen haben Unbekannte in Bunia-Kasenyi einen Motorradfahrer mit zwei Beisitzenden angegriffen, zwei von ihnen wurden getötet und eine Person schwer verletzt. In Folge hat die Kursleitung auf einen Ausflug nach Kasenyi verzichtet.
Kursleiter
Adriko IRUMU, Tsongo KASEREKA und Samuel ALUTA (v.l.n.r.) tragen die Verantwortung für 11 eifrige Teilnehmende, vier Frauen und sieben Männer! Es ist eine Freude, dies festzustellen. Denn selbstverständlich ist dies nicht. Die nicht aufhörenden, schwierigen Nachrichten unheilvoller Ereignisse, das plötzliche Auftauchen ganzer Gruppen von Flüchtigen, die plötzlich steigenden Preise der Lebensmittel auf dem Markt u.a.m. sind für alle eine grosse Herausforderung. Ihr Gebet um Gottes Hilfe ist ständige Realität. So hat es sich auch glücklich ergeben, dass der Kurs in fast vollständiger üblicher Länge von sechs Wochen durchgeführt werden konnte.
Teilnehmende
Die Teilnehmenden stammen aus verschiedenen Bereichen. Da sind ein Feldprediger, drei Pfarrer in Schulbereichen, zwei Krankenpfleger, zwei Universitätspfarrer, ein Inspektor einer Freikirche, eine Seelsorgerin des Bundes Christlicher Frauen und eine Beraterin für Konfliktfälle.
Die vier Frauen zeigen schöne Fähigkeiten des Zuhörens und der Kunst, sich auch auf französisch gut auszudrücken. Alle elf Teilnehmenden zeigen schöne Fortschritte im Bemühen, sich auf persönliche Weise auszudrücken und hinzuhören. Bei ihren Besuchen im Spital kommt viel Freude darüber auf, wie sie mit den zu Besuchenden Nähe und Klarheit finden.
Eine Teilnehmerin stellt die Frage: «Lässt das CPT die Möglichkeit offen, dass ich mit einem Patienten bete, wenn ich das Gefühl habe, er wünsche dies?» Die Antwort war klar: Ja, die CPT-Tradition will, dass alles, was fühl- und erkennbar wird, zur Sprache kommen kann. – Man konnte spüren, da macht sich eine wichtige Erkenntnis breit: Gebet wird dann wichtig, wenn es gewünscht wird, das Gebet soll niemanden überfallen.
Ein wichtiger Besuch
Eine erholsame Auszeit bot unser Besuch im Spital von Nyankunde (ca.50 km westlich von Bunia). Hier einige der wichtigen Erfahrungen:
- Die Seelsorge ist ganz ins Gefüge des Spitals eingebettet
- Die Spitalseelsorge sitzt mit in den Entscheidungsgremien des Krankenhauses
- Die Seelsorge wird durch das Spital finanziert (im Gegensatz zu den meisten andern Spitälern des Congo!)
- Die Opfer der Spitalgottesdienste gehen an die zentrale Spitalkasse
- Das Personal des Spitals ist sehr zahlreich (!) in die Arbeit der Seelsorge integriert! Und dies in verschiedenen Formen: als Mitwirkende im Gottesdienst und als vielseitige Helfer!
- In erfreulicher Weise hat das Spitalpersonal die Stühle für die neu erbaute Kapelle gekauft!
- Die Spitalseelsorge erbringt weitere Aufgaben wie Gestaltung von Abschieds-gottesdiensten, Hochzeiten und andere Festfeiern (zB. zu einem akademischen Grad..)
- Das Personal verpflichtet sich die Grundanliegen christlichen Lebens zu verfolgen mit Hilfe der Spitalseelsorger
- Berührende Momente
- wir werden wohlwollend vom Direktor des Spitals in Nyankunde empfangen
- wir werden durch alle Abteilungen des Hauses geführt wir treffen Aerzte und Verwalter der verschiedenen Abteilungen
- wir stellen uns in der Kapelle vor, Samuel Aluta betet für das ganze Haus
- Bei den Besuchen werden Erinnerungen wach an die Vergangenheit
- Tiefer Schmerz wird wach im Anblick der verwüsteten und zerstörten Gebäude des Spitals in Nyankunde.
- Besuch auf der Flugpiste der MAF-Aviatik
- Halt beim Eintritt: wir bekommen zu spüren, wie die Pistenwachen in Spannung sind, weil die Furcht vor Ansteckung durch den Ebola-virus gross ist. Man möchte uns deshalb zuerst nicht einlassen. Schliesslich lassen sich aber die Wachen durch die Enttäuschung unserer Kursteilnehmer gewinnen und gewähren uns den Zugang!
- Erleichterung und Freude kehrt ein, wie wir die Gelegenheit haben, Piste, Einrichtungen und Hangare zu besichtigen, und auch ein Flugzeug der MAF zu sehen. Grosse Spannung wird plötzlich wach, wie ein Flugzeug aus BURASI zur Landung ansetzt. Jetzt ist Staunen angesagt.
- Am Pistenende herrscht Freude, wie wir Leute von der MAF treffen. Jetzt können wir auch mit den Verantwortlichen verhandeln, um Samuel ALUTA zu einer Spezialuntersuchung nach GOMA zu bringen.
- Am Ende des Spitalbesuches
- Wir fühlen grosse Freude den medizinischen Spitaldirektor von Nyankunde zu treffen. Er hat auf ungerechte Weise viel Verachtung erlitten. Wir sind glücklich über seine jetzige Rehabilitation.
- °Wir nehmen in grosser Freude ein gemeinsames Mahl in der Kapelle, Fotos voneinander und Bilder von allen zusammen
- besorgen wir. der Direktor wünscht sich einen weiteren Besuch unserer Gruppe von Seelsorgern
ZUM SCHLUSS
In der 2. und 3.Woche unseres Kurses nehmen wir weitere Fortschritte unserer Teilnehmer wahr. Sie sind noch einmal aufmerksamer und gleichzeitig kommunikativer geworden. Sie stehen nicht nur vor schwerkranken Menschen, sondern eben so häufig vor Menschen, die durch das Kriegsgeschehen der Region Bunia versehrt und vom eigenen Haus und Boden vertrieben sind. Sie gehen auch so weit, an Bedürftige Geld zu geben und ihnen Blut zu spenden!!
Im Rückblick auf den Besuch in Nyankunde steht diese starke Erfahrung im Vordergrund: das Spital in N. ist ein ausgezeichnetes Vorbild für ein Haus mit integrierter Seelsorge! Nyankunde möge für alle Spitalseelsorge im Congo ein hilfreiches Leitbild werden. Unsere Teilnehmer wollen den Ruf des Krankenhauses von N. so kräftig werden lassen, damit schon bald alle schrecklichen Spuren des Krieges am Spital überwunden und beseitigt werden können!
Die Kursleiter sind in Spannung auf die Zahlung der zweiten Tranche der Kursgelder, die Geldüberweisung aus der Schweiz stiess auf unerwartet schwierige Probleme. Mittlerweile sind diese behoben worden.
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