Zusammenkunft beim Land Rover von Dr. Lusi zur Abfahrt in den Gottesdienst der Gemeinde „Heal Africa“.
Wir erreichen das Stadtzentrum über völlig zerstörte Strassen. Steine, ganze Felsbrocken liegen überall, der Belag ist aufgebrochen und schadhaft. Wir werden so durchgeschüttelt, dass mir fast übel wird. Die Verantwortlichen haben offensichtlich beschlossen, den Belag erst gesamthaft aufzubrechen vor dem Einbringen eines neuen Belags. Doch nun stehen auch Wahlen an und es ist zu befürchten, dass das Geld für die Strassen in die Wahlkampagnen fliesst.
Unser Gottesdienstort heisst „Tabernacle“. Man wollte vermeiden eine neue Kirchendenomination zu gründen und setzte den Gottesdienstbeginn auf 7h30 fest, damit danach jeder in seine Kirche gehen kann. Dieser „Tabernacle“ wurde auf Kosten von Dr. Lusi gebaut.
Daneben befindet sich das Reha-zentrum der Frauen, die in irgendeiner Form Vergewaltigung erlebt haben. Sie bleiben öfter für längere Zeit, und können Grundkenntnisse in den verschiedensten Berufen erwerben. Wenn sie dann in ihre Dörfer zurückkehren, werden sie geachtet und geniessen Respekt. Sie unterrichten nun andere, um sich im Leben besser als bisher zurechtzufinden. Dieses Reha-zentrum, sowie das Spital und der Tabernakel sind auf den Grundmauern der früheren durch Lavamassen im Jahre 2002 zerstörten Gebäude aufgebaut.
Löcher von 2 bis 3 Kubikmetern Grösse wurden in die Lava gegraben, mit Erde angefüllt und mit Bäumen bepflanzt. Weitere werden in Angriff genommen.
Wir werden von Pfarrer Bizzi begrüsst, er ist einer der drei Spitalpfarrer, die an unserem Kurs teilnehmen werden, auch Aerzte und ihre Familien sind da.
Beim verlassen werden uns Getränke serviert, die Mittellosen erhalten auch Lebensmittel.
Zurück auf die wunderschöne Parzelle von Jo Lusi. Ein feines Frühstück wird uns gereicht. Darauf folgt auch eine Suppe. Jo Lusi erklärt uns jetzt, dass er sich für den Rest des Sonntags zurückziehen will. Er findet für sich Erneuerung in der Stille. Endlich gelingt es mir nun unseren Freund Tsongo – Spitalpfarrer und Spitaldirektor in Bunia – ans Telefon zu bekommen. Er teilt mir mit, dass er um 17h in Goma landen wird.
Ich schreibe diese Zeilen in einem sehr geräumigen Zimmer von Lusis Haus. Mein Blick schweift weit über die Veranda und den wunderbaren Kivusee. Er erstreckt sich unendlich weit Richtung Süden, die Sonne scheint von Norden, weil wir uns ja auf der südlichen Hemisphäre befinden. Ich erlebe den See weit wie ein Meer, das Wasser ist unruhig.
Natürlich ist wieder einmal eine Strompanne, doch das macht kein Problem, ich kann meine Geräte an einem Sonnenspeicher wieder aufladen!
Jean-Claude Schwab
Wir erreichen das Stadtzentrum über völlig zerstörte Strassen. Steine, ganze Felsbrocken liegen überall, der Belag ist aufgebrochen und schadhaft. Wir werden so durchgeschüttelt, dass mir fast übel wird. Die Verantwortlichen haben offensichtlich beschlossen, den Belag erst gesamthaft aufzubrechen vor dem Einbringen eines neuen Belags. Doch nun stehen auch Wahlen an und es ist zu befürchten, dass das Geld für die Strassen in die Wahlkampagnen fliesst.
Unser Gottesdienstort heisst „Tabernacle“. Man wollte vermeiden eine neue Kirchendenomination zu gründen und setzte den Gottesdienstbeginn auf 7h30 fest, damit danach jeder in seine Kirche gehen kann. Dieser „Tabernacle“ wurde auf Kosten von Dr. Lusi gebaut.
Daneben befindet sich das Reha-zentrum der Frauen, die in irgendeiner Form Vergewaltigung erlebt haben. Sie bleiben öfter für längere Zeit, und können Grundkenntnisse in den verschiedensten Berufen erwerben. Wenn sie dann in ihre Dörfer zurückkehren, werden sie geachtet und geniessen Respekt. Sie unterrichten nun andere, um sich im Leben besser als bisher zurechtzufinden. Dieses Reha-zentrum, sowie das Spital und der Tabernakel sind auf den Grundmauern der früheren durch Lavamassen im Jahre 2002 zerstörten Gebäude aufgebaut.
Löcher von 2 bis 3 Kubikmetern Grösse wurden in die Lava gegraben, mit Erde angefüllt und mit Bäumen bepflanzt. Weitere werden in Angriff genommen.
Wir werden von Pfarrer Bizzi begrüsst, er ist einer der drei Spitalpfarrer, die an unserem Kurs teilnehmen werden, auch Aerzte und ihre Familien sind da.
- Der erste Teil des Gottesdienstes wühlt mich auf: ein Chor der „Kinder der Strassen“ singt und tanzt zum Text: „Wenn wir in den Himmel kommen, wird man fragen, wer sind denn die da ? und man wird sagen: Das sind die, die Jesus vertraut haben“. Diese jungen Leute zwischen 12 und 20 tragen stark farbige Kleider um zu unterstreichen, wir sind würdige Menschen wie alle andern. Für meinen Freund Jo Lusi ist es ein Problem, dass diese jungen Leute es wohl ernst meinen, im Kampf ums Überleben aber schnell wieder schreckliche Kämpfe mit ihresgleichen ausfechten
- Der Chor der Kinder ohne Väter Sie singen, tanzen, vollbringen tolle Figuren zu populärer christlicher Musik. Sie erzählen in ihren Liedern von den Kindern in den Wäldern, wo die Väter unbekannt und die Mütter meist abwesend sind...
- Der Chor der Gehörlosen Vor einer Gruppe von etwa dreissig Gehörlosen sitzt eine Frau, die alle Aussagen und Gebärden des Chors in Worte übersetzt.Der Chor folgt dem Rhythmus eines Schlaginstruments (einige hören den Rhythmus, andere achten auf ihre Kameraden). Schliesslich dreht die Chorleiterin den Spiess um und berichtet von dem, was die Gehörlosen ausdrücken wollen.
Es wird eine immense Freude ausgedrückt. An der Basis steht eine der Grundregeln von Heal Africa „Gesundheit soll daran erkannt werden, was die Aermsten ausstrahlen.“ Jo Lusi fügt bei: „Ihnen wollen wir unsere grösste Sorge und Aufmerksamkeit schenken!“
Beim verlassen werden uns Getränke serviert, die Mittellosen erhalten auch Lebensmittel.
Zurück auf die wunderschöne Parzelle von Jo Lusi. Ein feines Frühstück wird uns gereicht. Darauf folgt auch eine Suppe. Jo Lusi erklärt uns jetzt, dass er sich für den Rest des Sonntags zurückziehen will. Er findet für sich Erneuerung in der Stille. Endlich gelingt es mir nun unseren Freund Tsongo – Spitalpfarrer und Spitaldirektor in Bunia – ans Telefon zu bekommen. Er teilt mir mit, dass er um 17h in Goma landen wird.
Ich schreibe diese Zeilen in einem sehr geräumigen Zimmer von Lusis Haus. Mein Blick schweift weit über die Veranda und den wunderbaren Kivusee. Er erstreckt sich unendlich weit Richtung Süden, die Sonne scheint von Norden, weil wir uns ja auf der südlichen Hemisphäre befinden. Ich erlebe den See weit wie ein Meer, das Wasser ist unruhig.
Natürlich ist wieder einmal eine Strompanne, doch das macht kein Problem, ich kann meine Geräte an einem Sonnenspeicher wieder aufladen!
Jean-Claude Schwab
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