Bei meinem Herkommen nach Goma musste ich einmal mehr feststellen, dass es im Congo extrem schwierig ist, mit jemandem in Kontakt zu kommen. Zwar haben die meisten Menschen eine e-mail Adresse. Doch der Zugang zu einem Computer oder Internetkaffee, das fehlende Geld oder schlicht die nicht vorhandene Internetantenne machen das Erreichen eines Gesuchten noch immer äusserst schwierig.
Ich schreibe das, weil ich bei den Kursanmeldungen feststellen musste, dass sich niemand aus der benachbarten Provinz Bukavu angemeldet hatte! Die Stadt Bukavu mit immerhin 2 Mio Einwohnern liegt nur einige zehn Kilometer südlich von Goma! - Mein Freund Dr.Jo Lusi hatte mich vorgewarnt, als er mir schon bald nach der Begrüssung erklärte: Menschen, die man berühren möchte, denen muss man zuerst begegnen und sie überzeugen!
Aus diesen Feststellungen heraus wuchs in mir die Idee, nach Bukavu zu fahren! Schliesslich ist es möglich mit einem Schiff dorthin zu gelangen. Nachdem mein Entschluss gefällt ist, bitte ich den dortigen Präsidenten des örtlichen Pfarrvereins unsere Kollegen zusammenzurufen.
Samstag, den 20.Juli
Um 7.30 sind wir auf dem Schiff „Corvette“. Wir fahren mit dem beachtlichen Tempo von 60 km/h über den prächtigen See. Störend ist nur die omnipräsente Television mit ihrem starkem Lautsprecher. Nach 3 Std. - wir sind an der Insel Idjwi vorbeigefahren – landen wir in Bukavu und werden von Pfarrer Kabamba empfangen.
Erste Station:
Wir haben die Gelegenheit die beiden Kirchenpräsidenten – sogar im Rahmen einer Synode - zu begrüssen. Dabei stellt sich heraus, dass wir uns vor 43 Jahren – anno 1970 – kennen gelernt haben!Wir sind hoch erfreut und von starken Gefühlen bewegt! - Das ist wunderbar, denn so ahne ich, dass wir mit unserem Bildungsprojekt gute Aufnahme finden.
Zweite Station:
Ich möchte gerne Dr. Mukwege im Panzi Hospital kennen lernen. Dr. Mukwege ist mittlerweile durch das Buch von Colette Braekman „L'homme qui répare les femmes“ (der Mann, die die Frauen wiederherstellt) in der ganzen Welt bekannt geworden. Man darf ihn ohne weiteres „Bekämpfer sexueller Gewalt“ nennen! Er wohnt jetzt wieder in seinem Spital, nachdem er letzten November mit seiner Familie fliehen musste. Die Bevölkerung hat sich mit aller Kraft für seine Rückkehr eingesetzt! Ein Mann von grossem Wuchs empfängt uns in seinem Büro. Gleichzeitig spüre ich auch meine Anspannung: Ist mein Besuch gerechtfertigt? Ein leidenschaftliches Gespräch nimmt seinen Verlauf.
Um 14 h treffen wir auf die Gruppe Interessierter, die Pfarrer Kabamba zusammengerufen hat. Jetzt haben wir die Gelegenheit, über unser Weiterbildungskonzept in Seelsorge zu sprechen! - Wir entdecken zudem, dass wir in Pfarrer Kabamba einen vortrefflichen Kämpfer für unsere Sache haben, ist er bereit, mit weiteren möglichen Interessierten in Kontakt zu treten, um ihnen unsere Arbeit vorzustellen.- Auch Professor Bernard Ugeux versichert mir per sms, dass er uns weitere Namen Interessierter zur Verfügung stellen wird! So finden wir auch den Kontakt zu unseren katholischen Brüdern! Das freut uns ganz besonders.
Fazit: wir sind mit 17 Schlüsselpersonen zusammen, die uns aufmerksam zuhören! Wir teilen mit ihnen unsere Erfahrungen und Visionen für eine pastorale Begleitung, die diesen Namen verdient
. Wir haben also grösstes Interesse gefunden! Wir konnten unsere Freunde innerlich berühren. Bleibt höchstens die Sorge, wie können wir so viel Interessierte ein nächstes Mal aufnehmen? Doch das ist die kleinste Sorge! - Wir sind tief berührt, wir fangen an, uns zu duzen, es kommt uns vor, als stünden wir zusammen vor einem grossen Abenteuer!
Vierte Station:
Das Schiff fährt um 18 h los, allerdings nur mit geringer Geschwindigkeit, so sind wir die ganze Nacht im Salon der ersten Klasse auf der oberen Etage unterwegs! Es hat genügend Kanapees, die uns ein Nickerchen erlauben. In der zweiten Klasse sind die Menschen viel enger, doch ist sehr ruhig und still. Zu dritt können meine zwei Co-leiter und ich eine Auswertung des Erlebten vornehmen. Nun bin ich noch dabei das Erlebte niederzuschreiben und kann danach zur Ruhe kommen.
Ich schreibe das, weil ich bei den Kursanmeldungen feststellen musste, dass sich niemand aus der benachbarten Provinz Bukavu angemeldet hatte! Die Stadt Bukavu mit immerhin 2 Mio Einwohnern liegt nur einige zehn Kilometer südlich von Goma! - Mein Freund Dr.Jo Lusi hatte mich vorgewarnt, als er mir schon bald nach der Begrüssung erklärte: Menschen, die man berühren möchte, denen muss man zuerst begegnen und sie überzeugen!
Aus diesen Feststellungen heraus wuchs in mir die Idee, nach Bukavu zu fahren! Schliesslich ist es möglich mit einem Schiff dorthin zu gelangen. Nachdem mein Entschluss gefällt ist, bitte ich den dortigen Präsidenten des örtlichen Pfarrvereins unsere Kollegen zusammenzurufen.
Samstag, den 20.Juli
Um 7.30 sind wir auf dem Schiff „Corvette“. Wir fahren mit dem beachtlichen Tempo von 60 km/h über den prächtigen See. Störend ist nur die omnipräsente Television mit ihrem starkem Lautsprecher. Nach 3 Std. - wir sind an der Insel Idjwi vorbeigefahren – landen wir in Bukavu und werden von Pfarrer Kabamba empfangen.
Erste Station:
Wir haben die Gelegenheit die beiden Kirchenpräsidenten – sogar im Rahmen einer Synode - zu begrüssen. Dabei stellt sich heraus, dass wir uns vor 43 Jahren – anno 1970 – kennen gelernt haben!Wir sind hoch erfreut und von starken Gefühlen bewegt! - Das ist wunderbar, denn so ahne ich, dass wir mit unserem Bildungsprojekt gute Aufnahme finden.
Zweite Station:
Ich möchte gerne Dr. Mukwege im Panzi Hospital kennen lernen. Dr. Mukwege ist mittlerweile durch das Buch von Colette Braekman „L'homme qui répare les femmes“ (der Mann, die die Frauen wiederherstellt) in der ganzen Welt bekannt geworden. Man darf ihn ohne weiteres „Bekämpfer sexueller Gewalt“ nennen! Er wohnt jetzt wieder in seinem Spital, nachdem er letzten November mit seiner Familie fliehen musste. Die Bevölkerung hat sich mit aller Kraft für seine Rückkehr eingesetzt! Ein Mann von grossem Wuchs empfängt uns in seinem Büro. Gleichzeitig spüre ich auch meine Anspannung: Ist mein Besuch gerechtfertigt? Ein leidenschaftliches Gespräch nimmt seinen Verlauf.
- die sexuellen Gewalttaten haben ein unvorstellbares Ausmass erreicht. Man darf nicht mehr von bestialischen Verhalten reden, denn solches verdient keinen andern Namen als dämonisch.
- Dr. Mukwege bringt eine lautstarke Anklage gegen die Kirchen vor. Diese verschlössen ihre Augen vor der Realität ohne einen Finger zu rühren! Sollen sie doch von diesen Praktiken reden und sie öffentlich anklagen!
- Unserem Weiterbildungskonzept gegenüber bringt er hohe Wertschätzung zum Ausdruck! Ja, in erster Linie geht es um verletzte Menschen, die eine umfassende Begleitung brauchen: wir sind auf der gleichen Wellenlänge!
- Er prangert die alberne Absurdität des gegenwärtigen Krieges an, denn dieser ist mit keinem einzigen Argument mehr zu rechtfertigen! Er kann nur ein seltsames Komplott zwischen den einzelnen Drahtziehern MONUSCO (UNO-Streitkräfte) und FARDC (kongolesische Armee) als Grund ausmachen. Dieser Mann ist erfüllt von seiner Mission, Frauen wiederherzustellen und einem heftigen Zorn gegen die grauenhaften Vergewaltigungspraktiken und die internationale Gemeinschaft, die weitgehend nur zuschaut.
Um 14 h treffen wir auf die Gruppe Interessierter, die Pfarrer Kabamba zusammengerufen hat. Jetzt haben wir die Gelegenheit, über unser Weiterbildungskonzept in Seelsorge zu sprechen! - Wir entdecken zudem, dass wir in Pfarrer Kabamba einen vortrefflichen Kämpfer für unsere Sache haben, ist er bereit, mit weiteren möglichen Interessierten in Kontakt zu treten, um ihnen unsere Arbeit vorzustellen.- Auch Professor Bernard Ugeux versichert mir per sms, dass er uns weitere Namen Interessierter zur Verfügung stellen wird! So finden wir auch den Kontakt zu unseren katholischen Brüdern! Das freut uns ganz besonders.
Fazit: wir sind mit 17 Schlüsselpersonen zusammen, die uns aufmerksam zuhören! Wir teilen mit ihnen unsere Erfahrungen und Visionen für eine pastorale Begleitung, die diesen Namen verdient
. Wir haben also grösstes Interesse gefunden! Wir konnten unsere Freunde innerlich berühren. Bleibt höchstens die Sorge, wie können wir so viel Interessierte ein nächstes Mal aufnehmen? Doch das ist die kleinste Sorge! - Wir sind tief berührt, wir fangen an, uns zu duzen, es kommt uns vor, als stünden wir zusammen vor einem grossen Abenteuer!
Vierte Station:
Das Schiff fährt um 18 h los, allerdings nur mit geringer Geschwindigkeit, so sind wir die ganze Nacht im Salon der ersten Klasse auf der oberen Etage unterwegs! Es hat genügend Kanapees, die uns ein Nickerchen erlauben. In der zweiten Klasse sind die Menschen viel enger, doch ist sehr ruhig und still. Zu dritt können meine zwei Co-leiter und ich eine Auswertung des Erlebten vornehmen. Nun bin ich noch dabei das Erlebte niederzuschreiben und kann danach zur Ruhe kommen.
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