Zwei Visionen finden sich
( von Jean-Claude Schwab)
Ich komme eben zurück von der Teilnahme der Eröffnungsfeier des Ausbildungszentrum von Heal Africa und der Eröffnung einer cpt-Kurseinheit! Hier haben sich zwei Visionen getroffen: einerseits ein Spitalzentrum, das die Kranken in einem ganzheitlich-medizinischen Engagement aufnehmen will, wie es der Vision seines Gründers Dr. Jo Lusi entspricht. Dr.Lusi verfolgt in seiner Arbeit zwei Ziele, die klassische medizinische Behandlung und die innere Gesundung einer Gesellschaft durch die Aufnahme von Frauen, die in ca. 130 Ortschaften des Ost-Congo Gewaltakte erlitten haben .
(dazu heal Africa).
Für Dr.Lusi ist ganz klar, dass traumatisierte Menschen nur mit medizinischer, psychischer und seelsorglicher Hilfe Heilung finden können. So hat Dr.Lusi von Anfang an dafür gesorgt, dass in den 90 Spitalzentren, die er regelmässig besucht, seelsorgliche Arbeit geleistet wird.
Und hier treffen sich unser beider Interessen: die Ausbildung der Spitalpfarrer, die wir 2010 erst in Kinshasa, dann im ganzen Land aufgebaut haben. Sie ist heute durch die Anerkennung der ersten fünf einheimischen Kursleiter-Supervisoren 2015 gesichert. Jo Lusi und seine Mitarbeiter haben in den letzten Jahren grosse Sponsoringbemühungen geleistet, um heute diese Ausbildung finanzieren zu können.
Heal Africa kann heute dieses Ausbildungszentrum für Seelsorger eröffnen dank der energischen Sponsorensuche von Dr.Lusi und der Präsenz der ausgebildeten Kursleiter-Supervisoren CPT.
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Am 7.Oktober starten die Festlichkeiten zur Eröffnung in der Anwesenheit von Aerzten, Pflegenden und den 14 KursteilnehmerInnen. Es ist eindrücklich und stark für mich zu erleben, wie wir von den Gebeten dieser Gemeinschaft getragen werden!! Das hat uns sehr gestärkt. - Dieser Kurs ist somit der erste, der ganz von unseren congolesischen Freunden finanziell getragen wird! Es ist eine ganz grosse Freude für mich an dieser Eröffnung teilzunehmen! Grégoire Ntobo als Hauptleiter und Bylord Ilanga in Ausbildung zum Leiter sind für diesen sechswöchigen Kurs verantwortlich. Ich berate sie in den Anfangstagen dieses Kurses. Ich bin beglückt über die Art und Weise wie die beiden ihre Arbeit führen! Grégoire ist anerkannter Leiter seit Ende 2015 und leitet zum ersten Mal selbständig einen Kurs so wie es dieses Jahr bereits Samuel Aluta in Kisangani und Cyrille Ikomba in Kinshasa getan haben. Ich bin beglückt wie sich Grégoire Geist, Inhalt, Form und Struktur der Ausbildung zu eigen gemacht hat. Bylord ist auf dem Weg dazu. Sophonie Kasiki – ein Spitalseelsorger von Heal Afrika angestellt - ist verantwortlich für dieses Bildungshaus in 15km Entfernung von Goma im Buschgebiet.
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Beim Eintreffen der Kursteilnehmenden sind noch viele Bauarbeiten im Gang! Solarpanele werden fixiert, Türen und WC's montiert. Eine engaierte Arbeitsmannschaft ist da am Werk, es ist eine Freude ihnen zuzusehen. Der Ort bekommt den Namen „Campus des Bildungszentrums“. Bisher haben hier Frauen gewohnt, die in den Kriegen der letzten Jahre Vergewaltigungen erlitten haben. Dank des Einsatzes von Heal Afrika konnten sie mittlerweile in ein selbständiges Leben im Rahmen eines Gartenprojektes zurückkehren.
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Die Teilnehmenden sind sichtlich überrascht über die Eigenheit der Ausbildung: keine Papiere, keine Referate... es ist ungewöhnlich selbst das Objekt der Arbeit zu sein. Doch dann ist die Freude zunehmend gross: so viel Schwieriges, das sie erlebt haben, kann und darf erzählt werden und findet Aufnahme und offene Ohren. Ein Teilnehmer schildert in bewegten und persönlichen Worten die wohltuende Erfahrung, auf sich selber zu hören, sich zu äussern und von andern verstanden zu werden. Eine andere Teilnehmerin drückt die grosse Hoffnung aus, dass durch dieses intensive Zuhören die Wunden der Vergewaltigungen geheilt werden.
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Man arbeitet
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Man diskutiert
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Man wartet
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Man wäscht seine Sachen
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Man meditiert
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Man lädt fröhlich ein zum Essen
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Zwei Zeugnisse von Teilnehmenden ( Dauer: 2 Min. )
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